Am Strand

Wie abweisend sich
die Möwen bewegen.
Sie picken unbeteiligt im Sand,
aber immer auf Abstand.

Und dann, scheinbar ohne
Grund, fliegen sie weg.
Wir sehen ihnen zu und
können uns nicht entschließen.

Die Nacht war lang.
Die Sonne ging nicht unter.
Wir liegen herum wie
aufgebrochene Muscheln.

Der Wind blättert durch die Zeitung,
auf den ersten Seiten
Nachrichten vom Krieg.
Tote ohne Zahl und Namen.

Wir sehen den Wellen zu,
kein Wort fällt zwischen uns.
Etwas ist gestrandet in dir und mir.
Keiner weiß, wann es war.

Sand auf unseren Lippen,
in den Augen, Sand überall.
Die Möwen kehren nicht zurück.
Am Horizont brennt ein Schiff.

Am Strand

2 Kommentare
  1. Oberfränkische Petra sagte:

    Wunderbar poetisch………..zum Reinfühlen……dafür sind Worte gemacht ……..leider auch zu vielem anderen

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