Auf dem Weg durch den Park
eine Freundin getroffen
wie der Winter so war
Das Tappen der Bälle
unter dem Korb
Gezwitscher und Geschrei
Auf einer Parkbank
einer mit Gitarre
April Wine
Nur dieses Jahr
Nicht in Bachmut
Frühe Wagschale
Nachmittags spielten wir
auf dem Gelände hinter
der Neubausiedlung
da gab’s
Gebirge aus Sand
Gipfel, gesprengt
Kabel, Eimer
Holzscheite, verbrannt
solche und andere
Schätze jedweder Art
Einmal rammte einer sich
einen rostigen Nagel
in die Hand
Das war der
Preis der Freiheit
Mohn
Auf Seidenpapier
geschriebene Verse
deren winzige Samen
mithilfe des Winds
ein sommerliches Feld
in ein rot schimmerndes Meer
verwandeln
„Im Fallen neue Höhen erreichen“
Mit dem Oberpfalz Echo habe ich über Lyrik und meinen Band „Die Kunst zu fallen“ gesprochen. Hier geht es zum Gespräch.
Die Einsamkeit der Sonde
Hundertfach den Planeten umkreist
seine staubigen Berge und Krater kartiert
um sie herum
alles dunkel und kalt
nur die Erde piepst
im Intervall
doch das Piepsen
verhallt
Front
Vergessenes Wort
aufgeschrieben auf
verlorenem Papier
abgeheftet in einem
verschlossenen Schrank
im Keller eines
verlassenen Hauses
in einer zerstörten Stadt
hinter der
Front
Mariupol
Dreh dich nicht um
deine Stadt liegt
in Schutt und Asche
Zaumlos
Diese lebendigen Wesen verstehe ich nicht
sie verweigern sich mir
wunderbare Fohlen, die dahintraben
nur springen, wenn ihnen
danach ist
Sie halten Abstand
zu meiner Unsicherheit
zu meiner Infragestellung
das liegt ihnen im Sinn
Ihr Uneigennutz ist
aus der Zeit
gefallen
auf eine freie Weide
(für Charles Racine)
Servus, Herbert Achternbusch!
„Jedenfalls, wieder hatte ein schöner Tag vergeblich begonnen, ein schöner Tag zu sein.“ (Die Stunde des Todes, Herbert Achternbusch) Mein Nachruf auf Herbert Achternbusch auf dem Literaturportal Bayern. Zum Text
Das Nichts der Schöpfung zeigen
Am 12. Dezember 2021 jährt sich der Geburtstag von Flaubert zum 200.Mal. Aus diesem Anlass hab ich für das Literaturportal Bayern einen kleinen Text über meine literarischen Impressionen verfasst. Zum Artikel
Die Kunst zu fallen
Mein Lyrikband ist in der edition offenes feld erschienen.
Hier kann man ihn bestellen.
Blüte
Entfaltet sich im Dunkel
wenn die Flugzeuge
schweigen und die
Meteore verglüht sind
Draußen auf den Feldern
bei den Hallen und Kränen
zwischen Gleisen und Tümpeln
stellt sie ihren Nektar
im Mondlicht zur Schau
Der lange Winter
Tage, die nicht
in Sicht kommen
Die Fohlen des Frühjahrs lahmen
Küstenschwalben verenden auf den Feldern
An Ostern stürzen Flieger ab
Ein Krokus über dem Grab
Das war der lange Winter
Transit
Frucht des Sommers
dein Schatten ging unter
deine Ernte wurde nicht eingeholt
unter blauen Tannen
warten nun die Jäger
auf des Winters schwere
Strafe
Die Kähne festgefroren auf den
alten Flüssen
doch die Transporte
rollen weiter auf dem
schwarzen Teer
den untersten Schichten
der Wälder entnommen
aus dem Rücken der
Rehe geschnitten
für einen Mangel
der sich nicht
verwalten lässt beim
Abschied von der Erde